Vor vielen Jahren wurde mir einmal der Satz gesagt: Tina, du hast Angst vor Menschen. Dieser Satz hat mich damals sehr getroffen und mich lange beschämt und beschäftigt. Viele Jahre später kann ich sagen. Ja, er stimmt. Diese Angst ist uralt…. entstanden, lange bevor mein Herz in diesem Körper angefangen hat zu schlagen.
Es ist die Angst, Menschen durch das Leben oder den Tod zu verlieren. Die Angst vor der Erfahrung, es immer und immer wieder alleine machen zu müssen, wieder alles loslassen zu müssen, um weitermachen zu können.
Nach dem Sturz aufzustehen, um an der Spitze des Lebens voranzuschreiten, weil dort niemand außer mir selbst sein kann.
ch habe das schon unzählige Male erlebt und gemacht. Es hat mich stark gemacht. Ich bin mutig in alle Dimensionen gereist. Verschenkte mich voller Hingabe an das Leben. Ging bewusst in Beziehung, Gemeinschaft und Verbundenheit. Meine tiefe Urangst ist mein Antrieb, meine Motivation für ein klares und radikales Ja zum Leben, so wie ich mich auch schon oft bewusst fürs Sterben entschieden habe, wenn es notwendig war. Sie hat mich gebrochen, aufgebrochen was ich dachte zu sein. Um das freizulegen, was ich bin. Stark, kraftvoll und schön. So wie wir das alle im Kern unseres Seins sind. Es geht darum, mich meine Stärke und Mut fühlen zu lassen, wenn ich mich trotz der Angst oder gerade deshalb immer wieder für das Leben öffne, ihm vertraue und versuche jeden Moment in der Bewusstheit auszukosten, dass er der letzte sein könnte und einzigartig ist. Aber wir sind Menschen. Und Verlust schmerzt. Und ich, so wie wir alle, müssen damit leben, dass das Leben nur im Gepäck mit dem Tod daher kommt. Spürbar sowohl an den Schwellen im Leben wie auch den Großen, der Inkarnation, Geburt und des Sterbens. Und genau das ist die Herausforderung und gleichzeitig auch unsere Kraft. Denn letztendlich geht es darum, ob du bereit bist zu sterben, um wahrhaftig leben zu können. Dich hinzugeben, um nicht ausweichen zu müssen. Für das Aufzustehen, was dir wirklich, wirklich wichtig ist. Und ob du bereit bist die Dunkelheit anzunehmen bis das Licht des Frühlings alles langsam wieder erhellt. So wie jetzt…. zart, kraftvoll und voller Lebendigkeit. Denn egal wie hart der Winter auch war, der Frühling kommt bestimmt. Selten hat es mich so beruhigt wie in diesem 2021. Ich wünsche dir, dass du dich ebenfalls von der Kraft des Neubeginn und dem unbändigen Lebenswille der Natur berühren, tragen und inspirieren lässt. Denn keine Erfahrungen, keine Regeln und keine Angst wird mich daran hindern, immer wieder aufzustehen und neu zu beginnen.
In Liebe und Verbundenheit Tina
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“ (Hermann Hesse)
Commentaires